Bootsführer
Die idyllische Lage der Stadt Kelheim an Donau und Main-Donau-Kanal bringt auch viele Gefahren des Wassers mit sich. Aus diesem Grund verfügt unsere Feuerwehr über vier Boote, die von unseren 15 Bootsführern bedient werden.
Die Boote der Freiwilligen Feuerwehr Kelheim-Stadt sind ein unverzichtbares Einsatzmittel, sobald Einsätze am oder auf dem Wasser stattfinden. Sie bieten eine große Vielseitigkeit und kommen in ganz unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz – angefangen bei technischen Hilfeleistungen bis hin zu Menschenrettungen oder Brandeinsätzen am Donauufer.
Eine der grundlegenden Aufgaben der Boote ist ihre Funktion als Arbeitsplattform. Gerade in unwegsamem oder steilem Ufergelände, in dem Einsatzkräfte vom Land aus nicht oder nur schwer arbeiten können, sind die Boote eine wertvolle Unterstützung. Hier können beispielsweise Pumpen, Leitungen oder Geräte sicher untergebracht und eingesetzt werden.
Auch die Brandbekämpfung am oder auf dem Wasser zählt zu den Aufgaben. So kann bei Bränden im Bereich des Donaudurchbruchs oder entlang der Donau von den Booten aus eine erste Löschwasserversorgung aufgebaut und mit der Brandbekämpfung begonnen werden. Durch ihre Mobilität und Flexibilität sind die Boote in solchen Lagen oft die einzige Möglichkeit, schnell und wirkungsvoll einzugreifen.
Darüber hinaus stehen die Menschenrettung und Personensuche im Vordergrund:
- Mit gezielten Fahrmanövern können die ausgebildeten Bootsführer ertrinkende Personen aus dem Wasser aufnehmen.
- Auch verletzte Personen, die sich in schwer zugänglichen Uferbereichen befinden, können mithilfe der Boote sicher gerettet und anschließend an Land dem Rettungsdienst übergeben werden.
- Zusätzlich dienen die Boote als Tauchplattform für die Feuerwehrtaucher, die von dort aus Einsätze im Wasser starten oder gesicherte Arbeitsbereiche für Bergungen einrichten.
Besondere Herausforderungen stellen die örtlichen Gegebenheiten im Einsatzgebiet dar. Der Industriehafen Kelheim und die Schleusenbereiche fordern die Bootsführer durch beengte Platzverhältnisse, hohe Kaimauern und den regen Schiffsverkehr stark heraus. Hier ist nicht nur präzises Manövrieren gefragt, sondern auch ein gutes Verständnis für die Strömungsverhältnisse der Donau.
Noch anspruchsvoller wird es im Bereich des Donaudurchbruchs bei Weltenburg. Dort zeigt der Fluss seinen natürlichen und zugleich tückischen Charakter: Kiesbänke verschieben sich je nach Wasserstand, Strömungen ändern sich, und es entstehen immer wieder neue Untiefen. Für die Bootsführer bedeutet das, ihre Kenntnisse ständig aktuell zu halten und das sichere Navigieren unter diesen Bedingungen regelmäßig zu üben. Gerade in diesem Abschnitt ist eine intensive Ausbildung und Routine von entscheidender Bedeutung, um im Ernstfall ohne Verzögerung und Risiken arbeiten zu können.
Durch regelmäßige Übungsfahrten, praktische Rettungsszenarien und die enge Zusammenarbeit mit anderen Einheiten stellen die Bootsführer sicher, dass die Feuerwehr Kelheim-Stadt jederzeit auf alle denkbaren Lagen am Wasser vorbereitet ist. Die Boote leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung – sei es bei Hochwasser, bei Unglücken auf der Donau oder bei komplexen Rettungseinsätzen im schwierigen Flussgelände.