CSA-Träger
Ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit Gefahrstoffen sind unsere Chemikalienschutzanzüge (CSA). Diese Schutzanzüge sind absolut gas- und flüssigkeitsdicht und resistent gegen viele Säuren und andere schädliche Stoffe und schützen unsere Träger somit vor vielerlei chemischen Gefahren.
Der Einsatz im Chemikalienschutzanzug (CSA) gehört zu den anspruchsvollsten und körperlich wie mental herausforderndsten Aufgaben im Feuerwehrdienst. Damit eine Einsatzkraft diesen Anzug überhaupt tragen darf, braucht es eine umfassende Ausbildung: Neben der Feuerwehrgrundausbildung ist auch die Qualifikation als Atemschutzgeräteträger Voraussetzung. Erst danach folgt ein spezieller Lehrgang für CSA-Träger, in dem die Feuerwehrleute Schritt für Schritt an die Arbeit in diesen besonderen Schutzanzügen herangeführt werden.
Die CSA-Träger sind die ausführenden Kräfte im Gefahrguteinsatz. Sie arbeiten mit den Werkzeugen und Geräten, die im Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G) verlastet sind. Typische Aufgaben sind das Abdichten von leckgeschlagenen Tanks, das Auffangen oder Umfüllen von Gefahrstoffen und das Sichern von beschädigten Behältern. Auch die Rettung von Personen aus kontaminierten Bereichen fällt in ihren Aufgabenbereich.
Das Arbeiten im Chemikalienschutzanzug ist eine enorme Belastung. Die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt, das Sichtfeld begrenzt, und durch das Tragen des Atemschutzgeräts im luftdichten Anzug kommt zusätzlich eine hohe körperliche Beanspruchung hinzu. Die Einsatzkräfte sind dabei komplett von ihrer Umgebung abgeschirmt, was die Orientierung und die Kommunikation erschwert. Schon kleinste Handgriffe – etwa das Drehen eines Ventils – können unter diesen Bedingungen sehr mühsam werden. Um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, trainieren die CSA-Träger regelmäßig unter realistischen Bedingungen. Dabei werden beispielsweise Rettungseinsätze in vernebelten Räumen oder das Abdichten von Leckagen bei schlechter Sicht und eingeschränkter Beweglichkeit geübt.
Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit ist die Messtechnik: CSA-Träger führen Luftmessungen mit speziellen Messgeräten und Prüfröhrchen durch. Die Ergebnisse werden sorgfältig dokumentiert, da sie für die weitere Einsatzplanung von entscheidender Bedeutung sind.
Alle Tätigkeiten der CSA-Träger erfolgen in enger Abstimmung mit der Gefahrgut-Ausarbeitungsgruppe. Diese Gruppe analysiert die Lage, entscheidet über die einzusetzende Schutzausrüstung (leichte oder schwere CSA), gibt vor, welche Geräte oder Messinstrumente verwendet werden, und bewertet die Gefährdung. Umgekehrt informieren die eingesetzten CSA-Trupps die Ausarbeitungsgruppe direkt von der Einsatzstelle über ihre Messergebnisse oder neue Gefahrenlagen. Nur so kann das Vorgehen kontinuierlich angepasst und die Sicherheit aller Einsatzkräfte gewährleistet werden.
Damit stellt der Chemikalienschutzanzug einen unverzichtbaren Bestandteil unserer Spezialausrüstung dar. Ohne ihn wären viele Gefahrguteinsätze nicht zu bewältigen – vom Austritt gefährlicher Flüssigkeiten bis hin zum Umgang mit unbekannten Stoffen. Für die Feuerwehrfrauen und -männer, die sich dieser Herausforderung stellen, bedeutet das eine Ausbildung auf höchstem Niveau, regelmäßiges Training und die Bereitschaft, unter extremen Bedingungen alles zu geben.