Kreiseinsatzzentrale
Die KEZ Kelheim wurde nach der Zusammenlegung der Notrufnummern für Feuerwehr und Rettungsdienst im Jahr 2008 gemeinsam mit der Integrierten Leitstelle Landshut gegründet.
Die Kreis-Einsatzzentrale (KEZ) ist ein wichtiger Bestandteil der Gefahrenabwehr im Landkreis Kelheim. Sie wird immer dann aktiv, wenn außergewöhnliche Schadenslagen auftreten, bei denen die Integrierte Leitstelle Landshut alleine an ihre Grenzen stößt. Typische Beispiele sind Unwetterlagen, Hochwasser, großflächige Sturmschäden oder Großbrände, bei denen innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl von Einsätzen eingeht. Damit die Leitstelle weiterhin dringende Notrufe und zeitkritische Einsätze schnell und gezielt koordinieren kann, übernimmt die KEZ einen Teil der Arbeit und entlastet die Leitstelle deutlich.
Ausstattung und Arbeitsplätze
In der KEZ stehen insgesamt vier vollwertige Einsatzleitplätze zur Verfügung. Jeder dieser Arbeitsplätze ist mit einem Computer, einem Zugang zur Funkanlage, einem Anschluss an die Telefonanlage und einem System zur Bedienung der Haus- und Funktechnik ausgestattet. So ist eine reibungslose Kommunikation mit Einsatzkräften, Leitstellen und anderen Organisationen jederzeit möglich.
Zusätzlich gibt es einen eigenen Arbeitsplatz für die Einsatzdokumentation, an dem alle Vorgänge detailliert festgehalten werden. Zwei weitere Plätze dienen dem Führen der Lagekarte. Auf dieser Karte wird die Gesamtlage übersichtlich dargestellt, sodass jederzeit ein aktueller Überblick über die Einsatzverteilung, betroffene Gebiete und laufende Maßnahmen vorhanden ist. Diese Übersicht ist besonders in unübersichtlichen Großschadenslagen von unschätzbarem Wert.
Arbeit der KEZ im Einsatzfall
Das Team der KEZ wird bei Bedarf von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Bereits zehn Minuten nach Alarmeingang ist die KEZ voll einsatzbereit und kann ihre Arbeit aufnehmen. Im Einsatzfall werden die vier Einsatzleitplätze den einzelnen Bereichen des Landkreises zugeordnet: Nord, Mitte, Süd sowie dem Stadtgebiet Kelheim.
Die Leitstelle überträgt anschließend zeitunkritische Einsätze an die KEZ. Das können zum Beispiel vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume oder kleinere Brände sein, die keinen sofortigen Rettungseinsatz erfordern. Von der KEZ aus werden diese Einsätze dann koordiniert. Je nach Lage werden sie entweder direkt an die zuständige Feuerwehr im jeweiligen Inspektionsbereich übermittelt oder an die dort eingerichteten örtlichen Einsatzzentralen weitergegeben.
Hilfsmittel und Datenbanken
Zur Unterstützung stehen in der KEZ moderne Hilfsmittel bereit: Eine Einsatzleitsoftware ermöglicht es, Einsätze zu erfassen, den Verlauf zu dokumentieren und eine lückenlose Nachverfolgung sicherzustellen. Ergänzt wird dies durch eine umfangreiche Telefon- und Versorgungsdatenbank, in der wichtige Kontakte wie Energieversorger, Straßenmeistereien, Technische Hilfswerke oder weitere Partnerorganisationen hinterlegt sind. So können im Ernstfall innerhalb weniger Sekunden die richtigen Stellen informiert und Maßnahmen eingeleitet werden.
Bedeutung für den Landkreis
Durch ihre Struktur und Ausstattung ist die KEZ in der Lage, in kürzester Zeit eine Vielzahl von Einsätzen parallel zu bearbeiten. Das sorgt dafür, dass die Integrierte Leitstelle weiterhin genügend Kapazitäten hat, um lebensbedrohliche Notrufe und zeitkritische Einsätze direkt zu koordinieren. Damit trägt die KEZ entscheidend dazu bei, dass auch bei extremem Einsatzaufkommen im Landkreis Kelheim eine schnelle und effiziente Gefahrenabwehr gewährleistet bleibt.